UN-Sonderberichterstatter für Datenschutz: Massenüberwachung ist schlimmer als bei Orwell
Fragt man uns nach dem großen Dystopie-Roman über totale Überwachung, fällt uns sofort George Orwells "1984" ein. Joseph Cannataci ist der neue UN-Sonderberichterstatter für Datenschutz und sagt: Die heutige digitale Massenüberwachung ist viel schlimmer. Er könne auch nicht verstehen, wie Menschen mit der Anmeldung in sozialen Netzwerken ihre Daten so bereitwillig hergeben und fordert ein Abkommen im Stil der Genfer Konventionen, das Datenschutz garantieren und vor massenhafter digitaler Überwachung schützen soll. [Guardian]
Der Witz-Dieb, der die Netzkreativkultur vorführt
The Fat Jew ist ein Comedian und Internet-Star, der sich mit geklauten Witzen und Memes im Internet ein goldenes Näschen verdient. So weit, so Internet. Nun laufen verschiedene Blogs und Onlinemedien Sturm gegen ihn und sein Geschäftsmodell. Hinter den Vorwürfen steht die Annahme, dass Humor im Internet etwas Authentisches sei und es Regeln gebe, wie ein soziales Netzwerk genutzt werden dürfe. Falsch, schreibt Vice. The Fat Jew hält der kaputten Netzkreativkultur einen Spiegel vor. [Vice Motherboard]
Politwoops' Ende zeigt, auf wessen Seite Twitter wirklich steht
Politwoops ist tot - weltweit. Das Kollektiv, das gelöschte Tweets von Politikern sammelte und archivierte, hat jetzt keinen Zugang mehr zu Twitters API. Damit hat Twitter ein trauriges Zeichen gegen Transparenz gesetzt. Ein Fehler - und ein Symbol dafür, auf wessen Seite der Konzern, der sich immer mit Demokratisierung der Netzkommunikation schmückte, wirklich steht. [The Verge]
+ Twitter tut übrigens so, als sei Politwoops eine völlig überraschende Entdeckung gewesen, die schnell beseitigt werden musste. Die Sunlight Foundation, die hinter Politwoops steckt, besteht jedoch darauf, dass Twitter das Archivieren nicht nur geduldet, sondern unterstützt hatte. [Buzzfeed]
Was Terrorbilder können - und was nicht
Können Terrorbilder in sozialen Netzwerken einen Informationsauftrag erfüllen, aufklären, gar zum Umdenken (etwa bezüglich der Flüchtlingsthematik) bringen? Nein, schreibt Petra Bernhardt. Terrorbilder (z.B. vom IS) folgen einer eigenen strategischen Kompositionslogik und helfen mit ihrer Verbreitung niemandem außer den Tätern, die diese Bildern natürlich bewusst machen und streuen. [petrabernhardt.net]
Aufpassen, was man in Social Media sagt
Jeder mit einem Account in einem sozialen Netzwerk wird zum Herausgeber, trägt entsprechende Verantwortung - und kann wegen Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung verklagt werden. Diese Fälle häufen sich so stark, dass Anwaltskanzleien mit Nachdruck appellieren: Denkt verdammt nochmal nach, bevor ihr postet! [ABC Net]
+ Eine ganz spezielle Gruppe soll noch gründlicher überlegen, ob und was sie postet: Mitglieder der US Navy wurden noch einmal explizit daran erinnert, wie gefährlich es ist, Social Media unüberlegt zu nutzen. [Business Insider]
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